Der vernetzte Geist
Ist es möglich, dass das Bewusstsein eines Menschen sich mit einem anderen verbinden kann? Die Quantenmechanik kann darauf recht plausible Antworten geben. Diese Fähigkeit ist im Übrigen nicht auf unsere Persönlichkeit beschränkt, sondern betrifft alle physikalischen Teilchen.
Die universelle Vernetzung
Das Einstein-Podolsky-Rosen-Paradoxon beschreibt die Interaktion der Teilchen, die sich durch quantenmechanische Effekte ausdrückt. Dabei können die Teilchen sehr weit voneinander entfernt sein. Es geht darum, ob sich größere Teilchenansammlungen wie ein Mensch ebenfalls vernetzen können. Das würde bedeuten, dass sich mehrere Persönlichkeiten miteinander verbinden können.
Im Endeffekt sprechen wir hier von dem Einfluss eines Bewusstseins auf ein anderes, also von Telepathie, und von dem Einfluss auf Materie, genannt Telekinese. Seit über 50 Jahren gibt es hierzu etliche Experimente.
Der nicht-lokale Geist
Ein Beleg für die Vernetzung stellt ein Experiment mit 16 Schamanen auf Hawaii dar. Es gab zwei Gruppen, wobei immer zwei Freunde ein Paar bildeten. Der eine war an ein fMRT (funktionelle Magnetresonanztomographie) angeschlossen, der andere versuchte, diesen Freund auf Entfernung zu heilen. Interessanterweise war eine Veränderung der Durchblutung bei allen Probanden festzustellen, und zwar in den Hirnregionen für Emotionen. Dies wird als Beweis dafür angesehen, dass zwei emotional verbundene Menschen sich vernetzen können. Dies ist gleichzeitig die Grundlage für die Annahme, dass der Geist nicht lokal gebunden ist.
Die Verbundenheit in der Meditation
Mit einer telepathischen Meditationsstudie sollte festgestellt werden, ob das Bewusstsein als Feld agiert. 1.500 Personen meditierten, wobei teilweise sehr große Entfernungen zwischen den Probanden bestanden. Die Messwerte veränderten sich bei den Nicht-Meditierenden auch dann, wenn nur die weit entfernten Personen meditierten. So gewinnt die Hypothese an Bedeutung, dass ein geistiges Feld besteht.
Es wurde deutlich, dass sich emotional verbundene Personen sehr nahe sind und ihre Persönlichkeiten wahrscheinlich ein Feld bilden. Laut dem Vorschlag spiritueller Meister kann diese Verbundenheit durch Liebe entstehen. Durch diese Transzendenz wird klarer, dass der Zustand der Probanden den Erfahrungen und Erlebnissen von Personen ähnelt, die sterben oder Erfahrungen mit dem Nahtod gemacht haben.
Eine solche individuelle Entwicklung unterstreichen auch Persönlichkeiten wie der Autor Aldous Huxley mit seinem Werk „Die ewige Philosophie“ oder die berühmten Beatles, die sich intensiv mit der Transzendentalen Meditation von Maharishi Mahesh Yogi beschäftigten. Die östliche Philosophie war anfangs im Westen nur schwer verständlich, doch dann wurden der transzendentale Zustand, die höchste Realität und der Weg dorthin auch im Westen erläutert. Eine Schwierigkeit bestand allerdings darin, transzendentale Zustände im Labor zu untersuchen, da sie bei Laien nicht lange anhalten. Schließlich jedoch wurden auch westliche Mystiker bekannt, die sich dafür eigneten.
Unser Geist und das Sterben
Aus all diesem geht eine einfache Hypothese hervor: Unser Geist ist ein universelles Feld, das uns alle miteinander verbindet. Dabei spielen auch die Prozesse in unserem Gehirn eine Rolle. Doch diese müssen erst noch genauer erforscht werden.
Wenn wir diese Theorie in einen Zusammenhang mit dem Sterben setzen, werden die Erfahrungen sterbender Personen deutlicher. Bekanntermaßen kommen häufig Angehörige „zu Besuch“, die die Sterbenden begleiten. Diese freuen sich über ihr Kommen und die zugesagte Unterstützung. Manchmal möchte der Sterbende noch einen Tag bleiben, was durchaus im Bereich des Möglichen liegt. Dann geht der Sterbende auf eine besondere Reise, auf der Erfahrungen von Licht und Liebe, Freude und Mitgefühl gemacht werden. Diese Erkenntnisse stammen aus den Sterbebettvisionen oder von Nahtoderlebnissen.
Außerdem scheinen sterbende Menschen eine enge Verbindung mit anderen Menschen und zu allen möglichen Lebensthemen zu haben. Wir wissen, dass Tiere höchst sensibel reagieren, wenn ein naher Mensch stirbt. Außerdem gibt es Berichte von Klingeln, stehen gebliebenen Uhren und Licht, das sich ein- und ausschaltet. Unter dem Aspekt der allumfassenden Liebe und des vernetzten Universums wirken diese Gegebenheiten vollkommen normal. Dass unser Bewusstsein nur auf das Gehirn beschränkt sein soll und unsere Persönlichkeit mit dem Tod untergeht, wie es die Neurowissenschaft vermutet, erscheint dagegen unpassend.
Fazit
Um das Phänomen unseres Geistes zu erläutern, sind für die Zukunft mehrere Faktoren wichtig:
– Die Mechanismen des Gehirns müssen erst entschlüsselt werden.
– Es ist nötig, eine plausible Erklärung für unseren Geist und sein Handeln innerhalb und außerhalb unseres Hirns zu finden.
– Die Frage nach der möglicherweise universellen Verbundenheit unserer Persönlichkeiten muss beantwortet werden.
– Außerdem muss nach der Antwort gesucht werden, wie es kommt, dass die Probanden durch mentale Zustände wie bei der Meditation die Struktur des Universums erfassen können.
Bedauerlicherweise werden Nahtod und Sterbebettvisionen bisher kaum wissenschaftlich erforscht. Daher gibt es nur wenige Berichte aus der qualitativen Forschung dazu. Dabei sind gerade die Nahtoderfahrungen, bei denen die Fast-Gestorbenen uns erzählen können, was sie erlebt haben, ein wichtiger Erfahrungsschatz. Dieser kann uns helfen, den genannten Fragen auf die Spur zu kommen. Immerhin besteht die Möglichkeit, dass diese Erzählungen der Wahrheit entsprechen, sagt Dr. Peter Fenwick.