In der vorliegenden Arbeit werden in einem vergleichenden statischen Substanz- bzw. Abwassertest über 72 h anhand von Veränderungen der zellulären Gehalte von Biomolekülen ausgewählter Algen- bzw. Cyanobakterienkulturen sensitive Bestimmungen der Wirkkonzentrationen von potentiellen Schadstoffen vorgenommen. Hierbei werden die mit der Lebendzellzahl signifikant korrelierenden zellulären Nukleinsäurengehalte den routinemäßig analysierten ATP-, Chlorophyll a- und Proteingehalten sowie der Optischen Dichte der verschiedenen Testkulturen gegenübergestellt.
Der Vergleich der zellulären Parameter weist insbesondere die fluorometrische Bestimmung der nativen DNA-Konzentration als eine äußerst sensitive Methode aus, welche geringste Schadstoffeinflüsse anhand von Veränderungen der Lebendzellzahl sichtbar werden läßt und empfindliche Hinweise über den Bereich der chronischen Toxizität sowie von NOEC- und EC10-Werten liefert. Unwirksame Grenzdosen und Schadstoffschwellenwerte können ebenso durch die fluorometrische Bestimmung der RNA-Konzentration sowie der z. T. erheblichen Schwankungsbreite des zellulären RNA-Gehaltes erfolgen und deutliche Hinweise über den Bereich der akuten Toxizität geben.