Die Angst vor dem Tod

Sue Brayne: Oma Mo – Wird Teddy sterben?

Während die Kinder früherer Zeiten den Tod hautnah im eigenen Haushalt miterlebten, muss sich der Nachwuchs heutzutage eher der Angst davor stellen. Die Großeltern sterben meist im Krankenhaus, Alten-/Pflegeheim oder im Hospiz. Umso wichtiger ist die kindgerechte Aufklärung. Fragen wie „Warum müssen wir sterben“, „Wie sieht das Sterben aus?“ und „Was passiert danach?“ beschäftigen schon kleine Kinder. Sue Braynes Buch „Oma Mo – Wird Teddy sterben?“ ist ein einfühlsames Werk, das einige Antworten zu diesem wichtigen Thema liefert.

Juli 2021. Bereits ganz zu Anfang stellt sich die Autorin möglichen Fragen der vorlesenden oder mitlesenden Erwachsenen: Wie umgehen mit dem Vorlesen? Was ist, wenn das Kind nicht mehr weiterlesen mag? Und darf das Kind traurig sein, wenn es mit dem Thema Sterben konfrontiert wird? Es gilt, dem Kind mit Respekt zu begegnen und es auf Augenhöhe anzusprechen. Das Buch ist nicht nur im Vorfeld eines aktuellen Sterbeprozesses zu lesen, sondern kann auch eine sehr gute Trauerbegleitung sein, wenn ein Familienmitglied oder ein Freund bereits gestorben ist.

Sterben und Trauerbegleitung bei Kindern

Kinder beschäftigt das Sterben generell. So fragen sie beispielsweise auch nach, was mit den Körpern und Seelen passiert, wenn Haustiere sterben oder eingeschläfert werden müssen. In dem hier vorgestellten Buch macht es dem kleinen Jack Kummer, dass sein heiß geliebter Teddy sterben könnte. In gewisser Weise ist das richtig, denn der Teddy wird mit den Jahren alt und unansehnlich und wird auf seine Weise eines Tages das Zeitliche segnen. Autorin Sue Brayne kam die Idee zu diesem Buch, als ihr knapp vierjähriger Enkel Jack sie fragte, ob er auch sterben müsse. Ihr wurde bewusst, wie wenig Hilfsmittel zur Verfügung stehen, die anleiten, wie Erwachsene und Kinder über das Thema sprechen sollen. Der Corona-Lockdown bot ihr dann die Zeit, sich dem neuen Projekt zu widmen. Mit Oma Mo wurde dafür eine Figur geschaffen, die perfekt geeignet ist, wichtige Botschaften zu übermitteln.

Über den Inhalt

Oma Mo kommt von den Sternen. Ihr Name ist die Umkehrung der Meditationssilbe Om. Sie wusste schon immer, dass sie Kindern helfen wollte. So erscheint sie als sternförmiger Blitz in Jacks Zimmer, als dieser wegen seiner schwierigen Gedanken über Teddy nicht einschlafen konnte. Der Junge nimmt sogar körperliche Symptome wahr, die sein Traurigsein ausdrücken. Das ist völlig in Ordnung und Oma Mo kann ihn beruhigen.

Die Sternenfrau zeigt ihm, wie man sich selbst umarmt, und vermittelt in einer kindgerechten Sprache Weisheiten, die dem Jungen helfen, mit dem Unabänderlichen klarzukommen. Lügen und Ausreden wären hier fehl am Platz. Das weiß Oma Mo sehr genau und redet nicht um den heißen Brei herum. Stattdessen vermittelt sie Liebe, Vertrauen und die Freude am Leben, die sich in vielen Umarmungen mit nahestehenden Menschen ausdrücken sollte; ebenso nimmt die Sternenfrau Jack die starken Todesängste. Tanzen wir nach dem Tod tatsächlich zwischen den Sternen, wie Oma Mo es vermittelt? Es ist eine schöne Weisheit, das Sterben als ein Nach-Hause-Gehen zu interpretieren.

Diese Sprache können Kinder verstehen und sich ein Bild machen, mit dem sie zurechtkommen. Es hilft immer, ob es sich um das eigene Sterben, das von Teddy oder das anderer Menschen und Tiere handelt. Auffällig ist vor allem die Art und Weise, wie Oma Mo mit Jack umgeht: Sie ehrt zu jeder Zeit seine Gefühle und Wahrnehmungen.

Über die Autorin

Sue Brayne besitzt zwei Magister, einen in „Rhetorik und Rituale des Todes“ und einen in Kreativem Schreiben. Zudem hat sie viele Jahre lang als Psychotherapeutin gearbeitet und sich dabei speziell mit Themen wie Trauma, Trauer und Verlust befasst. Heute kümmert sie sich vor allem um Online-Cafés zum Thema Sterben und Podcasts zum Annehmen der eigenen Sterblichkeit. Um für Kinder und Erwachsene eine Basis für eine gute Aufklärung zu dem Thema Tod zu ermöglichen, hat sie die Oma-Mo-Buchreihe ins Leben gerufen. Außerdem hat sie zusammen mit Dr. Peter Fenwick, einem der renommiertesten Nahtod-Forscher, das Werk „Am Ende des Lebens“ geschrieben.


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