Denkanstöße von Peter Fenwick in „Die Kunst des Sterbens“
Das Sterben und der Tod gehören zu den großen Menschheitsthemen, die jeden irgendwann umtreiben. Woher kommen wir und vor allem: Wohin gehen wir, wenn wir gestorben sind? Der Ungewissheit begegnet jeder auf seine eigene Weise. Jetzt kann ein aktuelles Buch mit dem Titel „Die Kunst des Sterbens“ den Gedanken eine neue Richtung geben. Die Autoren Peter und Elisabeth Fenwick stellen darin anschaulich die Möglichkeit dar, dass die Seele ein eigenständiges Leben nach unserem Tod führen könnte.
Mai 2021. Zahlreiche Gespräche mit unterschiedlichen Menschen haben Peter Fenwick dazu gebracht, diese These in Form eines neuen Buches zu veröffentlichen. Nun liegt endlich auch die deutsche Übersetzung von „The Art of Dying“ vor. Der Autor sprach mit Sterbenden und Personen, die einen Nahtod erlebt haben, sowie mit Menschen, die Sterbebegleitung leisten. Viele berichten von einem Licht, ein Phänomen, das bei Nahtoderlebnissen auch in der Allgemeinheit recht bekannt ist. Doch er kann noch mehr erzählen. So ist unter anderem auch von Dunst und stehen gebliebenen Uhren die Rede. Die vielen Berichte nähren jenseits aller religiösen Glaubensansichten eine berechtigte Hoffnung darauf, dass zwar Körper, Hirn und damit auch der Verstand sterben, dass aber unser Ich in Form einer Seele erhalten bleibt und als andere Existenz „weiterlebt“. Das kann für viele Menschen ein starker Trost in ihrer Trauerbewältigung sein, denn es ist immer schwierig, einen geliebten Menschen für immer gehen zu lassen, und mancher mag darüber verzweifeln.
Neue Denkansätze
Beim Thema Thanatologie verschließen sich viele Menschen, obwohl es sie eines Tages einholen wird. Dabei geht es um das Sterben, den Tod und die Bestattung. Es darf vermutet werden, dass es wohl eher die Angst vor dem Sterben als die vor dem eigentlichen Tod ist, die diese Menschen umtreibt. Peter Fenwicks Buch darf sicher als neues Standardwerk in Bezug auf Nahtod, Sterbebettvisionen und damit auch für eine neue Form der Sterbebegleitung und Trauerbewältigung bezeichnet werden. Es liefert natürlich keine endgültigen Antworten auf die letzten Fragen, aber höchst interessante und diskussionswürdige Denkansätze. Sie resultieren aus seinen zahlreichen Erfahrungen.
Wichtig ist zudem auch die Art, wie wir unseren endgültigen Abschied gestalten. Dafür können wir noch zu Lebzeiten einiges tun, indem wir nach Möglichkeit unsere Würde bewahren. Diese sowie die nötige Gelassenheit, die wir am Ende nötig haben werden, resultieren nach Fenwicks Ansicht ganz wesentlich aus unserer bisherigen Lebensführung und Lebenseinstellung. Wer zufrieden ist, geht leichter. Es gilt also, ein gutes Leben zu führen, wie auch immer das individuell aussehen mag.