Handbuch der Religionen (HdR)
Das Nachschlagewerk für Wissenschaft und Praxis
Anspruch | Geschichte | Digitalisierung | Aufbau | Mitwirkende | Review | Zielgruppen | Aktualität
Anspruch
Das Handbuch der Religionen (HdR) ist ein als „peer reviewed journal“ publiziertes Nachschlagewerk und führendes Periodikum für die Vermittlung der Strukturen, Prozesse, Determinanten und Wirklichkeiten der Religionenlandschaft in Deutschland und im deutschsprachigen Bereich (Österreich, Schweiz).
Auf der Höhe der Forschungsergebnisse stehend, vermittelt das in Anspruch und Umfang einzigartige Informatorium fundiertes Wissen über das gesamte Themenspektrum der Religionstraditionen.
Als interdisziplinäres, nichtdogmatisches Werk, dessen Autor:innen sich zu einer religionswissenschaftlichen Herangehensweise verpflichten, kennt das HdR keine „richtigen“ und „falschen“ bzw. „wahren“ und „unwahren“ Religionen.
Das HdR besitzt seinen festen Platz in der Religionsvermittlungslandschaft. Aus dem heutigen wissenschaftlichen Diskurs über Religionen im deutschsprachigen Bereich ist es nicht wegzudenken.
Geschichte
Das 1997 von Michael Klöcker und Udo Tworuschka begründete Handbuch betrat völliges Neuland, indem es sich als Alleinstellungsmerkmal auf den deutschsprachigen Raum fokussierte.
Verlegerisch betreut wurde das Handbuch zunächst vom Olzog Verlag, München. Das Grundwerk erschien 1997. Im November 2015 wechselte das HdR zur Mediengruppe Oberfranken – Fachverlage (MGO) in Bamberg.
Seit Sommer 2018 wird das HdR vom Westarp Science Fachverlag betreut und herausgegeben, was zu einem nachhaltigen Professionalitäts- und Öffentlichkeitsschub geführt hat.
Mit dem Wechsel zu Westarp haben Herausgeber und Verlag mit der Internationalisierung des HdR begonnen. Alle Beiträge tragen neben ihrem deutschen Titel auch eine entsprechende englische Übersetzung. Jeder Artikel wird zusätzlich zu einem deutschsprachigen Abstract und Schlüsselwörtern mit einem englischen Abstract und Key Words versehen.
Im Laufe der Jahre ist die Zahl der Fachgebiete stetig angewachsen. Es wurden Bereiche erschlossen wie Sport, christliche Kunst, Bildung und Erziehung, Migration, Sprache, Ethik und interreligiöser Dialog. Seit 2023 gibt es auch monothematische Ergänzungslieferungen, die u.a. von namhaften Gastherausgeber*innen betreut werden.
Das Handbuch der Religionen ist seit 2021 als Zeitschrift (ISSN 2510-6740) in den entsprechenden Fachkatalogen gelistet und nimmt an diversen Ranking-Verfahren teil.
Digitalisierung und Integration in die Bibliotheksumgebung
Unter Westarp wurde und wird insbesondere die Digitalisierung des HdR vorangetrieben. Anfang 2023 erfolgte die Aufnahme der Online-Ausgabe in die Nomos eLibrary. Diese Plattform bietet den Nutzern von Bibliotheken an Universitäten, Fachhochschulen, Institutionen und Behörden über unbeschränkte Mehrplatzlizenzen einen komfortablen und professionellen Zugang zum HdR. DOIs auf Artikelebene garantieren via CrossRef-Verlinkung die permanente Auffindbarkeit der Beiträge. MARC-Records und Metadatenlieferungen an die Verbünde sichern die Integration in den Bibliotheks-OPAC. Die Auswertung der Nutzung wird durch Statistiken auf Grundlage des COUNTER-Standards und SUSHI unterstützt.
Aufbau und Struktur
Das HdR hat derzeit einen Umfang von 12 Bänden mit ca. 9500 Seiten (Stand: März 2023). Jährlich werden vier Ergänzungslieferungen (EL) mit jeweils ca. 180 Seiten publiziert. Ursprünglich als Loseblattwerk konzipiert, wird es seit 2018 (EL 55) auch als Online-Ausgabe herausgegeben.
Das HdR ist in 16 Hauptkapitel/Fachgebiete aufgeteilt, die von 26 Fachgebietsleiter:innen inhaltlich betreut werden:
- Grundlegende und religionsübergreifende Artikel
- Christentum
- Judentum
- Islam
- Aus dem Islam hervorgegangene Gemeinschaften
- Yezidi
- Buddhismus
- Asiatische bzw. von Asien ausgehende Gruppen und Bewegungen
- Weitere neue Bewegungen
- Sikhismus
- Jainismus
- Ethnische Religionen
- Ethik
- Religion im Verhältnis zu …
- Personen und wichtige Literatur
- Interreligiöser Dialog
Das HdR bietet u.a.:
- wissenschaftlich fundiertes Orientierungswissen über Geschichte, religiöse Kernaussagen und Autoritäten, Organisationen und Verbreitung Glaubenspraxis sowie über das Verhältnis zum Staat und anderen Religionen
- gezielte Recherchemöglichkeiten nach Themenbereichen
- Informationen zu neuen Entwicklungen, ständig aktualisierten Neuerscheinungen und Kontaktadressen
Die Beiträge werden folgenden Rubriken zugeordnet:
- Kurzbeiträge (Tagungen, Projekte, Organisationen)
- Forschungsberichte
- Übersichtsbeiträge/Grundinformationsbeiträge
- Kontroversthema mit Stellungsnahmen
- Biografien
- Rezensionen
Zusammenfassungen/Abstracts zahlreicher Beiträge finden Sie im Bereich Leseproben.
Auszüge aus Ergänzungslieferungen können Sie als PDF-Dateien unter Ergänzungslieferungen downloaden.
Herausgeber, Editorial Board und Autor:innen
Herausgeber des HdR sind der Kölner Religions- und Bildungs-, Sozial- und Kulturhistoriker Prof. Dr. Michael Klöcker, der Jenaer Religionswissenschaftler bzw. einstige Kölner Religionswissenschaftler und -pädagoge Prof. Dr. Udo Tworuschka, der Salzburger Religionswissenschaftler Prof. Dr. Martin Rötting.
Die Herausgeber werden von derzeit 26 Facheditor*innen unterstützt (Editorial Board). Mehrere Hundert Autor:innen bürgen für die wissenschaftliche Seriosität des HdR. Sie sind die Garanten dafür, dass das HdR weiterhin das führende Organ für „Religionen in Deutschland und im deutschsprachigen Raum“ und ihre Vermittlung bleiben wird.
Im Laufe von 25 HdR-Jahren waren zahlreiche, inzwischen wieder ausgeschiedene Facheditor*innen tätig, die namentlich genannt sein sollen: Martin Baumann; Bärbel Beinhauer-Köhler; Michael Blume; Franz-Peter Burkard; Rauf Ceylan; Jürgen Court; Heiner de Wall; Ulrich Dehn; Michael N. Ebertz; Erich Geldbach; Helmut Groschwitz; Andreas Grünschloß; Reinhard Hoeps; Manfred Hutter; Hans-Peter Katlewski; Anja Kirsch; Reinhard Kirste; Constantin Klein; Gritt Klinkhammer; Hubert Knoblauch; Sandhya Veena Küsters; Helmut Langel; Heinz-Jürgen Loth; Rainer Neu; Ursula Rudnick; Klaus Schwarz; Zrinka Štimac; Joachim Süss; Frank Usarski; Rafael Walthert.
Eine Aufstellung aller am HdR mitwirkenden Herausgeber, Editoren und Autor:innen inklusive Kurzbiografien finden Sie im Bereich Editoren & Autoren.
Autor:innen und Interessierte, die es gerne werden möchten, finden im Bereich Service die notwendigen Informationen zum Einreichen von Ideen und Manuskripten sowie Materialien zum Download.
Editorial Review und Peer Review
Die Herausgeber, Editors-in-Chief, werden durch ein Editorial Board bei ihrer Arbeit unterstützt. Im Zuge der Internationalisierung änderten sich die Kompetenzen und Aufgaben der Fachgebietsleiter, die einerseits die Verantwortung übernehmen, Autoren und Themen zu akquirieren, andererseits die Typoskripte begutachten. Dies stellt sicher, dass alle Beiträge einem Editorial-Reviewing-Verfahren unterworfen sind.
Um den hohen Standard der Beiträge zu gewährleisten, führte das HdR außerdem das Peer-Review-Verfahren ein. Die Begutachtung der HdR-Manuskripte erfolgt in der Regel im Double-Blind-Verfahren, d.h., Gutachter:in und Autor:in bleiben sich gegenseitig anonym. Jeder Editor arbeitet mit einem Stab aus mehreren Peer Reviewern zusammen und unterstützt die Editors-in-Chief, bei denen die letzte Verantwortung über die Aufnahme oder Abweisung eines Beitrages liegt.
Peer Reviewer und Interessierte, die es gerne werden möchten, finden im Bereich Service die notwendigen Informationen zum Peer-Review-Procedere und Materialien zum Download.
Zielgruppen
Das HdR hat sich als unverzichtbar erwiesen für Religionswissenschaftler*innen, Theolog*innen, Soziolog*innen, Psycholog*innen, Lehrer*innen verschiedener Fächer, Erzieher*innen, Sozialpädagog*innen, in der Erwachsenenbildung Tätige. Seine praktische Nützlichkeit insbesondere im Bereich des interreligiösen Dialogs hat das HdR immer wieder bei Behörden und Beratungsstellen im Sozial- und Gesundheitswesen, Medien-Redaktionen und Bibliotheken unter Beweis gestellt.
Am Puls der Zeit
Zu den Editionsprinzipien des HdR gehört, dass ältere Beiträge werden regelmäßig überprüft und bei Bedarf aktualisiert werden. Dass das HdR über die Vermittlung von Grundlageinformationen hinaus am „Puls der Zeit“ ist, demonstrieren so unterschiedliche Artikel wie etwa über sexuellen Missbrauch in Religionsgemeinschaften (zunächst Katholizismus), islamische Kindertageseinrichtungen bzw. Beiträge zur Frage, wie es um die Versorgung pflegebedürftiger Muslim*innen in Pflegeheimen bestellt ist. Das HdR zeichnet Entwicklungen im interreligiösen Lernen nach, stellt Bibelmuseen sowie Orte und Institutionen interreligiöser Begegnung vor, erschließt in grundlegenden Artikeln Probleme der Gefängnisseelsorge, durchleuchtet kritisch die heidnisch-germanische Szene, enthält grundlegende Beiträge über Antisemitismus, widmet sich der religiösen Problematik im Bereich der Migration. Fortlaufend portraitiert das HdR bedeutende Persönlichkeiten („Trendsetter“).
Michael Klöcker, Udo Tworuschka, Martin Rötting