„Öffentliche Theologie“: Unter diesem debattenanregenden Obergriff findet ein internationaler, intertextueller, zunehmend interkonfessioneller „Diskurs“ statt, den Dr. Florian Höhne (Wiss. Mitarbeiter am Lehrstuhl für Systematische Theologie mit dem Schwerpunkt Ethik und Hermeneutik, Humboldt-Universität zu Berlin) in unserer 57. Ergänzungslieferung komplex entfaltet: narrative Linien, Merkmale, Organisationsformen, konfessionelle Unterschiede, interreligiöse Weitung, Kritiken.
Bernhard Remmers (Journalistischer Direktor der katholischen Journalistenschule ifp) präsentiert in seinem Beitrag über „Römisch-katholische Kirche und Medien in Deutschland“ einen empirisch fundierten Überblick über die publizistische Vielfalt mit und ohne kirchliche Trägerschaft, verweist auch auf Sonderrechte und Defizite.
Heinz-Peter Katlewski, lange Zeit HdR-Fachgebietsleiter für Judentum, vermittelt historische und aktuelle Grundinformationen über: „Rabbiner – Rabbinerseminare – Rabbinerkonferenzen“ (speziell in Deutschland).
Die von Hans Küng inspirierte Idee des Weltethos angesichts der religiösen Umbrüche unserer Zeit: Darüber reflektiert aus islamischer, ein Weltethos bejahender Sicht der pakistanisch-deutsche Islam- und Politikwissenschaftler Dr. Muhammad Sameer Murtaza.
Die österreichische katholische Theologin Brigitte Proksch behandelt ideelle und organisatorische Wegbereiter (u.a. den Wiener Rektor Petrus Bsteh), Genese und Aktivitäten des „Forum für Weltreligionen“. Als leitende Redakteurin der Ökumenischen Arbeitsstelle für interreligiösen Dialog und interreligiöse Zusammenarbeit in Wien ist sie verantwortlich für die Zeitschrift: „Religionen unterwegs“.
„Schreibknecht Gottes“ wurde der steierische Schriftsteller und Musiker Jakob Lorber (1800 – 1864) genannt; die Anhänger seiner später sogenannten „Neuoffenbarung“ sind nur lose organisiert. Er kann als Haupt einer neuzeitlichen Prophetenschule betrachtet werden. Diese „Neuoffenbarer“ werden von dem evangelisch-lutherischen Theologen und Religionspublizisten Dr. Matthias Pöhlmann vorgestellt.
Rund 12.000 Sikhs leben in Österreich: Die durch ihre einschlägige Dissertation ausgewiesene katholische Theologin Martina Rennhofer behandelt die Aspekte: Migrationsbewegung, aktuelle Zahlen, Öffentlichkeit am Beispiel Wien, Ravidassia-Sikhs, Anerkennung als Religion, Glaubenspraxis und Alltag.
Jun.-Prof. Dr. Fahimah Ulfat (Lehrstuhl für islamische Religionspädagogik am Zentrum für Islamische Theologie an der Universität Tübingen) wendet sich dem kindlichen Gottesglauben muslimischer Kinder mit wohlüberlegten empirischen Methoden (u.a. Interviews) zu. Ein religionspädagogisch relevantes Ergebnis: „Offensichtlich existiert im Alter von zehn Jahren schon ein breites Spektrum der Haltungen und Orientierungen zu Gott und Religion“.
Den Reigen hierzulande noch wenig bekannter Religionen beschließt die 1984 von Lee Man Hee in Südkorea gegründete neu-religiöse, seit der Jahrtausendwende in Deutschland aktive Bewegung Shincheonji („Neuer Himmel und neue Erde“). Angesichts heftiger Anfeindungen, unbekannter Schriften des „Neuoffenbarers“ und „verheißenen Pastors“ Lee Man Hee (Hervorhebung der Johannesoffenbarung, ausgeprägte Friedensrhetorik) sowie verdeckten Aktivitäten ist es für Jasmin Rollmann als Religionswissenschaftlerin schwierig, diese Gemeinschaft zu verorten; es gelingt ihr, Grundinformationen zu Geschichte (zunächst im Kontext der Religionsgeschichte Koreas), Glaubensinhalten und Zielen, Untergruppen in Deutschland herauszuarbeiten.
Wir sagen an dieser Stelle unserer Fachgebietsleiterin Prof. Dr. Ursula Rudnick (Judentum) und unserem langjährigen Fachgebietsleiter Prof. Dr. Jürgen Court (Sportwissenschaft) ganz herzlichen Dank für ihr engagiertes und verdienstvolles Wirken zum Wohle des HdR.
Zugleich freuen wir uns mitteilen zu können, dass das Fachgebiet Judentum ab sofort vom Rektor des Abraham Geiger Kollegs an der Universität Potsdam, Rabbiner Univ.-Prof. Walter Homolka PhD PhD DHL, und Hartmut Bomhoff, M.A. (tätig an derselben Institution) betreut wird. Wir wünschen gutes Gelingen!