Unsere 64. Ergänzungslieferung beginnt mit einem religiösem Rand-Phänomen: Christina Aka (Professur für Kulturanthropologie/Volkskunde an der Universität Münster) diagnostiziert die Formensprache der Unfallkreuze am Straßenrand und die auf den plötzlichen Unfalltod erfolgenden Rituale als neuartig-moderne Ausdrucksformen einer Transzendenzgläubigkeit.
Wie spezifisch städtische Politik/„Governance“ mit der durch Migration entfalteten religiösen Vielfalt umgeht, analysiert die Religions- und Politikwissenschaftlerin NMag. Dr. Astrid Mattes (Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Postdoc, an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften) anhand einer vergleichenden Fallstudie zu drei österreichischen Städten (Graz, Linz, Salzburg).
Das 2015 an der Universität Freiburg im Üechtland (Schweiz) gegründete „Schweizerische Zentrum für Islam und Gesellschaft“, ein „Kompetenzzentrum für aktuelle gesellschaftliche Fragen zum Islam in der Schweiz mit Fokus auf einer islamischen Selbstreflexion“ wird von unserem HdR-Facheditor Prof. Dr. Serdar Kurnaz (in den Anfangsjahren Mit-Direktor dieses Zentrums, seit 2020 Professor am „Berliner Institut für Islamische Theologie“ (Humboldt-Universität) vorgestellt.
Als neuartige Arrangements tragen knapp zehn Gärten der Religionen in Deutschland religiöse Vielfalt in den öffentlichen Raum. Mehmet Kalender, M.A. (Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Religionswissenschaft mit dem Schwerpunkt sozialwissenschaftliche Religionsforschung, Institut für Soziologie, Universität Göttingen) würdigt diese teils noch vor der Vollendung stehenden Gärten – nach Grundinformationen über religiöse Themenparks und religiös plurale Raumarrangements – in Form von Kurzporträts (besonders ausführlich in Hinsicht auf Köln) und mit einem vergleichenden Überblick über die jeweils in den Gärten hervortretenden Hauptmerkmale.
Dr. Claudia Rammelt (Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Kirchen- und Christentumsgeschichte, Evangelisch Theologische Fakultät, Universität Bochum) bietet einen umfassenden Überblick über die orientalisch-orthodoxen Migrationsgemeinschaften in Deutschland.
Dr. Jonathan Hardt (Universität Witten/ Herdecke, Lehrstuhl für Soziologie) porträtiert zusammen mit Werner Vogd (Professor für Soziologie an der Fakultät für Kulturreflexion der Universität Witten/Herdecke) den Buddhismus im Westen.
Unser langjähriger Facheditor für den Bereich Freikirchen, Prof. Dr. Erich Geldbach, legt die Verantwortung für sein Fachgebiet in die Hände des Privatdozenten für Kirchen- und Dogmengeschichte an der Universität Mainz, Dr. Thomas Hahn-Bruckart (geb. 1978). Der evangelisch-methodistische Kirchenhistoriker promovierte 2011 nach seinem Theologiestudium in Bonn, Jerusalem und Kiel an der Universität Mainz, wo er sich 2020 habilitierte. Er übernahm Assistenten- und Mitarbeitertätigkeiten an den Universitäten Basel und Mainz sowie am Institut für Europäische Geschichte in Mainz. Ab 1.5.2020 ist er an der Universität Hamburg tätig. 2014-2020: Zweiter Vorsitzender des Vereins für Freikirchenforschung; Mitglied im Beirat der Studiengemeinschaft für Geschichte der Evangelisch-methodistischen Kirche und im Historischen Arbeitskreis des Bundes Freier evangelischer Gemeinden; Vertreter der Vereinigung Evangelischer Freikirchen in der Historischen Kommission zur Erforschung des Pietismus.
Wir danken Herrn Kollegen Geldbach sehr für sein zwei Jahrzehnte langes verantwortungsvoll-kritisches, kreatives, immer freundliches Mitdenken und -tun zum Wohle des HdR, das sein Alleinstellungsmerkmal im deutschsprachigen Raum nicht zuletzt auch seiner Expertise verdankt. Seinem Nachfolger, Herrn Hahn-Bruckart, wünschen wir für seine zukünftige Arbeit Gottes Segen und gutes Gelingen und „Glück auf!“